Jeder Mensch ersehnt sich die Erfahrung seines wahren Selbst und seines wahren Wesens. In unserem täglichen Leben bedeutet das einen persönlichen Entwicklungsprozess, der uns durch unsere Beziehungen mit anderen Menschen, also durch unsere Partnerschaften, erst ermöglichst wird. Denn hier erfahren wir bedingungslose Annahme oder Ablehnung.

Nur sehr wenige Kinder dürfen frei aufwachsen, um ihre mitgebrachten Gaben und Talente, also ihre Einzigartigkeit, zu entfalten und zum Ausdruck zu bringen. Nur sehr wenige Kinder werden von ihren Eltern ihren Gaben entsprechend gefördert.

Das, was wir alle kennen, ist ein sich anpassen müssen, um dazuzugehören. Normen und Regeln zu entsprechen, steht dabei im Vordergrund. Unsere inneren Schätze müssen über lange Zeit tief vergraben werden, wenn wir dazugehören wollen. Schließlich fühlen wir uns immer unwohler und beginnen vielleicht zu spüren, dass etwas nicht stimmt. Gerne ist dann auch erstmal der andere „schuld“.

In unsere Partnerschaft bringen wir alles mit, was uns geprägt und konditioniert hat, vor allem die daraus entstandenen Emotionen, wie Wut, Angst, Scham, Hilflosigkeit, Kleinheit, Glaubenssätze usw. Unser Gegenüber wird diese Emotionen immer triggern, bewusst oder unbewusst, denn Beziehungen dienen schließlich dazu, uns auf unseren inneren Missstand aufmerksam zu machen. Liegt darin doch jedesmal die Chance, unser inneres Wesen wieder zu befreien. Wir dürfen lernen, unseren Blick an dieser Stelle nach innen zu richten, um herauszubekommen, was wir selbst damit zu tun haben.

So ist jeder Konflikt im Grunde ein Geschenk, das es auszupacken gilt.